XYZ Analyse in der Logistik

In der Materialwirtschaft kommt die XYZ Analyse im Zusammenhang mit dem Verbrauchsverhalten der Materialien zum Einsatz. Ziel ist es, die Materialien des Lagers anhand der Vorhersagegenauigkeit ihres Abrufes zu ordnen um so beispielsweise eine Lagerplatzoptimierung durchzuführen.

Die verschiedenen Klassen der XYZ Analyse werden nach folgenden Kriterien unterschieden, um die Prognostizierbarkeit des Bedarfs darzustellen:

X Artikel

weisen einen gleichmäßigen Verbauch auf.

Y Artikel

unterliegen bestimmten Trends bzw. saisonalen Schwankungen, ihr Verbrauch ist somit unbeständig.

Z Artikel

haben einen vollkommen unregelmäßigen Verbrauch, sodass eine Vorhersagegenauigkeit in Bezug auf ihren Verbrauch so gut wie unmöglich ist.

Grundlage der Betrachtung stellen die Verbrauchswerte der verschiedenen Materialien des Lagers dar. In der Regel können diese Daten über die Warenausgänge der Materialien mit Hilfe des entsprechenden Warenwirtschafts- oder ERP-Systems erhoben werden. Wichtig ist dabei den Betrachtungszeitraum ausreichend groß zu wählen um eventuelle Ausnahmesituationen auszuschließen und eine signifikate Datenbasis zu erhalten.

Im ersten Schritt gilt es, den Varianzkoeffizienten (VK) der Materialien zu bestimmen. Diese Kenngröße drückt die Streuung des Verbrauches um einen Mittelwert aus und wird daher als Maß für die Vorhersagegenauigkeit verwendet. Der VK ist der Quotient aus  Standardabweichung und Mittelwert.

Danach werden die Materialien aufsteigend nach ihrem VK geordnet und in einem Graphen dargestellt.

Die Unterteilung der Klassen orientiert sich je nach verwendeter Literatur an verschiedenen Grenzen.

X Teile haben einem VK von 0 - 10 %
Y Teile haben einem VK von 10 - 25 %
Z Teile haben einem VK größer 25 %

Als Ergebnis der XYZ Einteilung stehen verschiedene Schlussfolgerungen hinsichtlich der Distributionsstrategien.

X Teile sollten in der Regel Just-in-Time beschafft werden, da ihr Verbrauch einer hohen Vorhersagegenauigkeit unterliegt.

Für Y Teile empfiehlt sich eine Vorratsbeschaffung um die gelegentlichen Schwankungen ausgleichen zu können.

Z Teile eignen sich aufgrund ihres sporadischen Verbrauchs für eine Beschaffung im Bedarfsfall.