Laut Gabler´s Lexikon der Logistik ist unter Supply Chain Management das aktive Gestalten von Versorgungsketten in der Wirtschaft, mit dem Ziel den Erfolg aller beteiligten Unternehmen zu sichern und zu steigern, zu verstehen.
Supply Chain entspricht einer Wertschöpfungs- bzw. Logistikkette. Der Begriff wird seit den 1990er Jahren in der Logistik gebraucht und schiebt sich in den Zeiten, da die Logistik ein wettbewerbsentscheidender Faktor für Unternehmen wird, immer mehr in den Vordergrund.
Das Supply Chain Management befasst sich mit der unternehmensübergreifenden Gestaltung und Optimierung von Waren- und Informationsflüssen. Prozesse sollen nicht länger nur innerhalb von Unternehmen optimal verlaufen sondern von der ersten Stelle der Wertschöpfung (z.B. Rohstoffgewinnung) bis zum Kunden. Supply Chain Management ist also die Optimierung der Wertschöpfungskette „from sheep to shop“ und gewinnt seit den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Bei diesem Managementansatz geht es darum, alle Partner und Beteiligte die an der Wertschöpfung beteiligt sind soweit abzustimmen und zu koordinieren, dass Schnittstellenprobleme zwischen den Unternehmen und Speditionen reduziert werden oder durch verbesserte Kommunikation zwischen Industrie und Handel die Planungen in allen Unternehmen verbessert werden können. Auf diesem Weg sollen die Kundenanforderungen noch besser erfüllt werden. Jede Tätigkeit soll effizient und an der Kundenzufriedenheit orientiert ablaufen.
Es ist die dritte von vier Stufen in der Entwicklung der Logistik. Diese Entwicklungsschritte sind die folgenden. Nach einer instrumentellen Phase, in der sich die Logistik auf einzelne Bereiche und Abteilungen im Unternehmen konzentriert folgt die Ansicht, dass Logistik als abteilungsübergreifendes Konzept im gesamten Unternehmen optimieren soll. Weitere Stufe ist das Supply Chain Management, als unternehmensübergreifendes Optimieren der gesamten Wertschöpfungskette. Eine nochmalige Aufwertung erfährt die Logistik durch den Ansatz der logistischen Netzwerke.
Unter SCEM versteht man die Steuerung der logistischen Prozesse innerhalb der Supply Chain, die aufgrund kritischer Ereignisse notwendig wurden.
Gemäß den betrieblichen Planungs- und Steuerungsprozessen werden im Rahmen des SCEM im Vorfeld für verschiedene denkbare Ereignisse bereits die entsprechenden Handlungsalternativen konzeptionell Erarbeitet.
Beim Eintreten der kritischen Situation stehen somit bereits verschiedene Einflussmöglichkeiten zur Verfügung. Letztendlich kann so eine zeitnahe Entscheidung gefällt werden um auf diesem Weg die Funktionsfähigkeit der Supply Chain aufrecht zu erhalten.