Last Mile Logistik

  

Die Logistik der letzten Meile, auch Last Mile Logistik genannt, stellt für die Anbieter und Dienstleister eine der großen Herausforderungen innerhalb der Supply Chain dar. Letzte Meile bedeutet, dass es sich hier um den Transport zur Haustür des Kunden handelt, also die letzte Meile bis der Kunde seine Ware in den Händen halten kann.

 

Mit den Problemen der letzten Meile befassen sich hauptsächlich die KEP-Dienste, da sie ihre Kernkompetenzen in der Paketzustellung finden. Ein herkömmlicher Onlineversandhändler wird sich in der Regel nicht selbst mit der Zustellung von Paketen befassen sondern ein spezialisiertes Unternehmen damit auftragen.

 

Der Kern des Problems des Last Mile liegt, wie bei so vielen Themenschwerpunkten, in den gestiegenen Kundenanforderungen und dem geänderten Konsumentenverhalten in den Zeiten des E-Commerce und MobileShopping. Die Kunden bestellen vermehrt Waren vom heimischen PC bzw. von unterwegs direkt an ihre Haustür. Damit werden die ausliefernden Unternehmen vor enorme Herausforderungen hinsichtlich ökonomischer Tourenplanung und Paketzustellung gestellt.

 

Kurz gesprochen, sind die Unternehmen bestrebt die gestückelten Warensendungen so zu bündeln, dass kurze, schnelle und effiziente Touren in die Zustellgebiete gefahren werden können um so die Zustellkosten so niedrig wie möglich zu halten.

 

Nun bleiben das Kundenverhalten und vor allem die Zeiten, an denen die Kunden ihre Pakete auch annehmen für die Unternehmen weitgehend unbekannt. Steht also der Paketbote vor der Tür und der Empfänger ist gerade nicht vor Ort so wird es notwendig, dass die Zustellung wiederholt wird und somit erneute Kosten verursacht.

 

Verschiedene Konzepte liegen vor um die Probleme der letzen Meile zu entschärfen.


 

 

Kunde zur Ware

 

Dies sind beispielsweise Paketshops, die in der Regel nahe von vielbesuchten Einkaufsmärkten oder Tankstellen liegen. Hier liefert der Paketzusteller die Ware ab, sodass der Kunde bei seinem Einkauf oder beim Tanken sogleich sein Paket mitnehmen kann.

 

Ähnlich funktionieren auch Paketschließfächer oder auch sogenannte Tower, die vom Kunden beispielsweise angemietet werden können, in die dann der Zusteller die Ware hinterlegt und der Kunde bei nächster Gelegenheit, zum Beispiel nach Feierabend, seine Pakete aus dem Schließfach entnimmt.

 

Ware zum Kunden

 

Weitere Konzepte zur Entschärfung der Last Mile Problematik kann durch eine gesteigerte Kommunikation zwischen den KEP-Diensten und den Kunden/Empfängern erreicht werden. Hier ist beispielsweise denkbar, dass der Kunde bei der eigentlichen Bestellung ein Zeitfenster zur Anlieferung angibt, sodass die Touren optimal geplant werden können. Darüber hinaus könnte auch die Telefonnummer des Empfängers hinterlegt werden sodass bei nicht erfolgreicher Anlieferung sogleich ein alternativer Termin vereinbart werden könnte. Eine der einfachsten Varianten ist natürlich hier die Abgabe des Paktes bei dem Nachbarn, bei dem der Empfänger seine Ware dann abholt.